Mittwoch, 28. Oktober 2009

Offener Brief an Roderich Kiesewetter (CDU), MdB

Sehr geehrter Herr Kiesewetter,
In Ihrem Bundestagswahlkampf haben Sie auf dem Podium oder auch im
persönlichen Gespräch in einigen Themenfeldern andere Positionen vertreten, als
die, die in Ihrer Partei, der CDU, die Mehrheitsmeinung bilden.
Beispielsweise haben Sie sich in der Atomfrage klar gegen längere Laufzeiten der
Atomkraftwerke ausgesprochen und für einen Atomausstieg nach dem Atomkonzens
der Rot-Grünen-Bundesregierung.
Oft haben Sie auch die verantwortungslosen Steuersenkungen auf Pump verurteilt
und sich für eine nachhaltige Haushaltspolitik ausgesprochen.
Mit diesen Themen haben Sie bei uns GRÜNEN natürlich einige Türen aufgemacht
und auch eine Annäherung zwischen unseren beiden Parteien ermöglicht.
Mit dem Koalitionsvertrag den ihre Partei mit der FDP geschlossen hat, kam
alles anders!
Die neue Regierung fordert eine Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke, beschließt
Steuersenkungen auf Pump usw.
Wir fordern Sie auf, bleiben sie standhaft! Stehen sie zu ihren Aussagen, die Sie vor
der Wahl gemacht haben, denn sie waren in einigen Punkten gut und sinnvoll. Alles
andere wäre Wählerbetrug!
Wir fordern Sie auf, stimmen Sie im Bundestag gegen die Laufzeitverlängerungen
und Steuersenkungen, die Sie selbst im Wahlkampf verurteilt haben.
Mit großem Interesse werden wir Ihr Abstimmungsverhalten im Bundestag verfolgen
und würden uns auch freuen uns mit Ihnen darüber auszutauschen.
Mit freundlichen Grüßen
Grüne Jugend Aalen

Montag, 26. Oktober 2009

BDK Rostock aus Sicht dreier Junggrüner

Nina: So und nun geht’s tatsächlich los!!! Wir, Bennet, Gabriel und ich sind auf großer Fahrt. Es geht zur BDK nach Rostock. Die Koffer sind gepackt und wir sitzen alle im Zug (Gott sei dank).

Kleiner Tipp, wer das nachmacht soll sich früh Zimmer und Plätze im Zug reservieren. Sonst sieht´s echt mau aus. Dann kommt man(n) mit Leuten ins Zimmer die man nicht kennt oder nicht mag usw.…so läuft es Stressfrei.

Wir bereiteten uns mit angeregten Gesprächen auf den bevorstehenden Event vor. Wie werden die Abstimmungen ausgehen? Wen treffe ich, den ich noch nicht kenn? Kommen die gleichen wie letztes Mal? Und wie zum Teufel finde ich mein Hotel (wenn ich eins gebucht habe)?

Tja liebe Leser diese Fragen und noch viele mehr kann man sich stellen wenn man zu einer BDK fährt.

Tipps und Tricks: Bei längeren Reisen kann man unter anderem auch Monopoly spielen oder mit Jungschaffnern über Bahntarife diskutieren.


Ben: Nun hat sie also begonnen, die 31. BDK in Rostock. Samstag, 24.10.2009, 14.20 Uhr. Nina und ich sitzen leider ganz hinten, als Gäste. Unsere Delegierten Gabriel und Monika haben jedoch einen Spitzenplatz in der ersten Reihe.

Lange Debatten an diesem ersten Tag um die Ausrichtung unserer Partei. Irgendwie sagt jeder das Gleiche. Die spannenden Anträge wurden vorher zurückgezogen. Highlight an diesem Abend, der Iran-Antrag von Omid Nouripour, der selbst mir als „hartem Kerl“ (!) beinahe die Tränen in die Augen treibt. Vollkommen zu Recht die Stehenden Ovationen.

Auch am zweiten Tag wenig Strittiges, selbst bei der Afghanistan-Frage. Das Schlimmste wurde verhindert, aber so richtig zufrieden ist auch niemand.

Insgesamt gesehen, war es aber eine tolle BDK und eine schöne Erfahrung für einen bundespolitischen Neuling.


Gabriel: Doch trotz den langen Sitzungen gab es auch schönes zu berichten. Interessant waren sicherlich die vielen Gespräche untereinander, mit Fremden und mit Bekannten. Nina hatte sogar die Möglichkeit mit Cem höchstpersönlich zu reden und schenkte ihm einen (während der BDK gestrickten) Sparstrumpf für Deutschland. Auch von der zumindest in der Innenstadt wunderschön hergerichteten Stadt Rostock konnten wir einige schöne Eindrücke mitnehmen. Und das Seebad Warnemünde mit seinem Fischmarkt ist auf jeden Fall einen Besuch wert und half auch Samstag-Nacht noch bei der Entspannung.

Und bei uns persönlich hat es auch sehr geholfen, so viele hervorragende Redner zu hören und zu erleben, wie sie es schafften den Saal zu polarisieren.

In der ersten Reihe ist man da natürlich hautnah dabei, allerdings hat der Platz auch seine Nachteile, so ist man ständiger Beobachtung durch die Kamerateams ausgesetzt. Und mir fehlte natürlich die ganze Zeit “meine“ Nina!

Aber man konnte mit dem geballten Applaus immer bestens spüren, wie der Saal die eine oder andere Idee aufnimmt.

So haben, anders als erwartet, fast alle es für gut befunden, dass jeder Landesverband selbst entscheidet, mit wem Koalitionen eingeht. Die meisten akzeptierten auch, dass die saarländischen Grünen eine Jamaika-Koalition eingehen wollen.

Leider war auch zu spüren, dass die Partei eigentlich nicht weiß, wie ihre Position in den nächsten Jahren sein wird und was wir umsetzen werden.


Bald gibts auch noch Bilder!